Bildungsreise
Gut gelaunt startete die Reisegruppe des Gemeinderates mit Bürgermeisterin Sabine Heidrich, der Verwaltung und mit sonstigen Interessierten aus Vereinen mit einem Reisebus von Omnibus Weis früh am Morgen in Richtung Berlin. Die Route führte über Nürnberg, Hof, Leipzig, Potsdam in die Bundeshauptstadt. Bei einem tollen Sektfrühstück konnte sich die Reisegruppe für den Tag stärken. Mit einem witzigen Rätsel wartete Helmut Fuchs im Bus auf und beschäftigte die Reisegruppe. Er verwöhnte anschließend die Reisegruppe mit leckeren Likören und Süßigkeiten. Pünktlich um 14 Uhr kam die Gruppe im Mauerpark in der Bernauer Straße in Berlin an, wo man auf Norbert Pfitzer traf, der anschließend viel Wissenswertes über die Teilung Berlins in den 1960 iger Jahre berichten konnte. Etwas trist war es bei Regenwetter die Grenzanlagenbefestigungen anzuschauen, die ganze Familien auseinanderrissen. Nach diesen geschichtlichen Einblicken ging es ins Hotel in die Chauseestraße.
Am Abend ging die Gruppe dann zu Fuß in die Berliner Republik am Schiffbauerdamm mit Blick auf die Spree. Dort aß man die traditionelle Currywurst oder ein Schnitzel, um dann wenig später sich zum Friedrichstadtpalast aufzumachen. „Falling in Love“ hieß die Inszenierung von Jean Paul Gaultier - ein Mix aus Variete, Akrobatik und Glamour! Die vielen unterschiedlichen Darstellungen, Farben und der Bühnenaufbau überhaupt faszinierten und alle waren sich einig, dass der Besuch sich gelohnt habe. Eine kleine Gruppe kehrte noch in die Eckkneipe ein und übernahm diese in Neulermer Hand.
Nach einem hervorragenden Frühstück brach man auf zur Stadtrundfahrt. Es präsentierte sich Herr Hopp, ein Stadtführer mit einem riesengroßen Wissen und einer echten Berliner Schnauze – schlagfertig trockener Humor und lässiger Eloquenz. Neben Schloß Charlottenburg fuhr man am Olympiastadion und am Tempelhofgelände vorbei und man bekam neben den Hauptstadtsehenswürdigkeiten einen Eindruck von den verschiedenen Berliner Kiezen.
In der Landesvertretung bestaunte man das stattliche Gebäude im Tiergarten und bekam ein Eindruck von dem föderalistischen Staatswesen. Die Länder haben bei der Gesetzgebung wichtige Mitwirkungskompetenzen, sodass eine Vertretung in Berlin vorteilhaft ist. Für die Gruppe gab es ein Mittagessen auf Kosten des Landes – toller Service und eine nette Anerkennung! Zum Abschluss durfte die Gruppe noch in das Kaminzimmer des Ministerpräsidenten, welches für wichtige Besprechungen auch mit hochrangigen Gästen vorbehalten ist. Ein Eintrag in ein Gästebuch verewigte den Besuch der Neulermer in der Landesvertretung.
Weiter ging es dann nach Alt-Moabit in die Arminiushalle, ein altes Gebäude aus 1891 mit Ständen und einem vielfältigem Gastronomieangebot. Hier gab es auch wieder ein sehr leckeres Wiener Schnitzel an der Mutter aller Tische – einer sehr großen Tafel (wie Wald-Wunder-Weg) in einem tollen Ambiente. Gut gesättigt brach die Reisegruppe auf in Richtung Bundestag. Ein Besuch im Plenarsaal und ein Gespräch mit Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter stand auf dem Programm. Nach den Zugangskontrollen wurde man im Plenarsaal empfangen und erhielt viele interessante Informationen rund um die Gesetzeseinbringung, die Fraktionsarbeit und den Geschäftsgang im Bundestag. Danach stand das Gespräch mit Roderich Kiesewetter, der nach einer langen Sitzungswoche um 20 Uhr noch die Gemeinde Neuler empfing. Er stellte sich vor und beantwortete die Fragen die die sehr interessierte Gruppe aus Neuler stellte. Es waren Themen wie Breitband, Kinderbetreuung aber auch Ukraine und gesamtwirtschaftliche Lage, die zur Sprache kamen. Bürgermeisterin Heidrich bedankte sich für die Aufgeschlossenheit bei Herrn Kiesewetter und die Gruppe verabschiedete sich in die Bundestagskuppel. Dies war wieder ein beeindrucktes Erlebnis „Berlin bei Nacht“ und ein langer Tag ging für die Neulermer Reisegruppe zu Ende.
Der nächste Tag war aber nicht weniger spektakulär. Durch die Zulassungsbeschränkungen beim Bundeskanzleramt war es notwendig die 43 Personen große Gruppe zu trennen. Eine Gruppe wurde von Norbert Pfitzer begleitet, die andere führte Bürgermeisterin Heidrich an. Es standen die Besichtigung des Berliner Doms mit Besuch des Turmes, sowie der Besuch des Bundeskanzleramtes an. Sowohl der Berliner Dom in seiner Pracht wie auch das Bundeskanzleramt waren sehr beeindruckend. Im Kanzleramt fiel die außergewöhnliche Architektur mit einem fast majestätischen Raumgefühl auf und im Kabinettsraum hätte man dem Bundeskanzler fast ins Gesicht schauen können, wäre er da gewesen! Die Gruppe um Norbert Pfitzer hatte das Glück am Wohnhaus von Angela Merkel zu sein, als diese das Haus verließ. Alle waren sehr begeistert – sie winkte zu!
Es erforderte schon einen Abstimmungsbedarf die Gruppen durch Berlin zu schleusen aber mit dem ausgezeichnet guten Busfahrer Robert Ilg war das kein Problem – er erahnte die Bedürfnisse seiner Reisegruppe bevor sie ausgesprochen waren.
Gegen Abend vereinten sich die Gruppen wieder und fuhren Richtung Hennigsdorf zur Besichtigung eines Grenzturmes an der Havel. Auch hier bekam man wieder den Eindruck eines Regimes, welches unter Druck die Menschen fesselte. Norbert Pfitzer lud anschließend in seine Firma ein zu einem Kräuterschnaps ein und die Neulermer Reisegruppe dankte mit der ersten Polonaise in der Deeg-Niederlassung mit ihrem Musikanten Karl Brunner. Schnell musste es jedoch wegen den Lenkzeiten weitergehen zur Himmelspagode, einer überdimensionalen Pagode aus Fernost, die einen in eine andere Welt aus Ornamentik und Gold entführt. Selbst der chinesischen Küche nicht Aufgeschlossene waren positiv überrascht, wenn gar überzeugt! Nach der Heimfahrt endete für manche ein weiterer eindrucksvoller Tag in der Bundeshauptstadt. Eine Gruppe machte sich noch auf in den Irish Pub am Schiffbauerdamm, der mit Livemusik und Guiness-Bier überzeugen konnte. Die Gruppe aus Besucher des Fußballspieles Union Berlin gegen FC Heidenheim kam gegen später auch noch ins Pub und es folgten vergnügliche Stunden bis das Lokal geschlossen wurde.
Am nächsten Tag konnte nach einem tollen Frühstück die Reisegruppe bei strahlendem Sonnenschein auf den Fernsehturm am Alexanderplatz fahren. Der Alexanderturm ist 368 Meter hoch und der Ausblick von dort oben über die Großstadt sehr faszinierend. Viel zu schnell gingen die Tage vorbei und Bürgermeisterin Heidrich bedankte sich im Bus bei allen Mitwirkenden: Bei Norbert Pfitzer für die Reisebegleitung und die Vorbereitung. Bei Omnibus Weis für die Planung und bei Busfahrer Robert Ilg für die Umsetzung, bei der Verwaltung Frau Klenk für die Organisation, bei Karl Brunner für die musikalische Begleitung, bei Helmut Fuchs für das kurzweilige Rätsel und die Verpflegung mit Süßem und bei der ganzen Reisegruppe für das Interesse und die Flexibilität. Die Reiseleitung habe ihr großen Spaß bereitet.
Auf dem Heimweg ergriff der Rektor der Brühlschule Matthias Schimmel das Mikrofon und erteilte in Liedform der Gruppe eine Hausausgabe. Sie solle im Reimform ihre Erlebnisse vorstellen. Einige ließen es sich nicht nehmen und es wurde noch viel gelacht auf der Heimreise.
Wenn man eine Reise unternimmt, dann hat man viel zu erzählen!